...rein ins Dorfleben! Nachdem ich maechtig unsere letzte Unterrichtsstunde mit den uebrigen Englischlehrern gefeiert hatte, trafen wir am kommenden Morgen noch ein wenig zerstreut, aber voller Vorfreude an der Schule zusammen, um gemeinsam in eine Gemeinde im Departamento Chalatenango zu fahren. Jene Gemeinde zeichnet sich durch ihre hervorragende Organisation in Politik, Jugendarbeit, Kirche und vielem mehr aus. CIS (meine Schule) unterstuetzt Jugendliche dieser Gemeinde mit einer Art Stipendium, um die Universitaet besuchen zu koennen. In unserem eigenen kleinen Bus fuhren wir also los. Nach dem Begruessungsgespraech, teiten wir uns auf und gingen zu unserer jeweiligen Gastfamilie. Erika und ich konnten gleich bei der Zubereitung des Mittagsmahls durch fleissiges Tortillaformen helfen. Nach dem Essen tangten wir noch ein wenig Schlaf und Kraft und trafen uns spaeter zur Besichtigung der Gemeinde und erfuhren noch einiges mehr ueber die Geschichte des Dorfes und ihrer Bewohner.
So flohen saemtliche Doerfer waehrend des Buergerkrieges in die Berge, um Unterschlupf in dem von den Vereinten Nationen errichteten Hilfscamp auf der Seite Honduras zu finden. Jedoch gestaltete sich das Leben dort wie in einem Gefaengnis und so kehrte Dorf fuer Dorf noch gegen Ende des Krieges wieder zurueck.
Eines der etlichen schrecklichen Kiregsverbrechen ereignete sich zudem in diesem Dorf; so wurden in den 80er Jahren Jesuiten von der Forza Armada, wegen der Verbreitung der "Befreiungstheologie", welche auf die massiven Probleme der Bevoelkerung hinweist und zum Widerstand und gemeinsamen Anpacken aufruft, umgebracht. Ebenso furchtbar erscheint der Mord an Fluechtlingen im Fluss Sumpul, welche konfrontiert von salvadorianischem Militaer auf der einen und den Streitkraeften Honduras auf der anderen Seite waeren. Abends assen wir mit saemtlichen fuehrenden Leuten der Gemeindepolitk zusammen Pupusas- Nationalessen El Salvadors- und diskutierten weiter ueber Poltik und Co.
Am naechsten Tag fuehren wir zu dem oben erwaehnten Fluss. Ich konnte mir nur schwer vorstellen, was an diesem freidlichen und wundervollen Ort wirklich passiert ist.
Nach dem Mittagessen verabschiedeten wir uns von den Leuten und kehrten nach San Salvador zurueck.
Eins ist klar: das Leben und die Leute auf dem Land unterscheiden sich massgeblich von der Stadt und beeindruckten mich wahnsinnig durch ihr Engagement, ihre Gastfreundschaft, die einfachsten Bedingungen unter welchen sie leben, aber vorallen durch ihre Hoffnung und ihre Arbeit fuer einen Wandel.
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